Die Digitalisierung revolutioniert die Hafenbranche: Mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Korrosionskontrolle können Kosten gesenkt und die Effizienz gesteigert werden.
Korrosion stellt eine der größten Herausforderungen in maritimen Umgebungen dar. Sie führt nicht nur zur Beeinträchtigung und zum Funktionsverlust von strukturellen Bauteilen, sondern im schlimmsten Fall auch zum operativen Stillstand. Besonders in Häfen, wo Infrastruktur und Ausrüstung ständig den rauen Umweltbedingungen ausgesetzt sind, ist die regelmäßige Wartung und Inspektion unerlässlich.
Diese turnusmäßigen Inspektionen sind jedoch mit hohen Kosten verbunden. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass Schäden erst spät entdeckt werden, was zu noch höheren Reparaturkosten und längeren Ausfallzeiten führen kann. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist der Einsatz neuer Technologien, wie der Künstlichen Intelligenz (KI), von großer Bedeutung.
Künstliche Intelligenz bietet innovative Lösungen zur Überwachung und Kontrolle von Korrosion in Häfen. Durch den Einsatz von Sensoren und fortschrittlicher Datenanalyse können Umweltbedingungen kontinuierlich überwacht werden. KI-gestützte Systeme sind in der Lage, kleinste Veränderungen zu erkennen und potenzielle Korrosionsschäden frühzeitig zu identifizieren.
Ein wesentlicher Vorteil von KI ist ihre Fähigkeit zur Mustererkennung und Vorhersage. Durch die Analyse historischer Daten und Echtzeitinformationen soll das System vorhersagen, wann und wo Korrosionsprobleme wahrscheinlich auftreten werden. Dies ermöglicht eine proaktive Wartung und reduziert die Notwendigkeit für teure und zeitaufwändige Adhoc-Inspektionen.
Der Hafen Kiel und die Schleusenanlage in Brunsbüttel wollen mit dem Förderprojekt "Cleveres Korrosionsmanagement für Häfen und Wasserstraßen in Schleswig-Holstein mittels Automatisierter Infrastrukturüberwachung - CHAI" Vorreiter bei der Implementierung von KI zur Korrosionskontrolle werden. Dabei wird erwartet, dass durch die kontinuierliche Überwachung und frühzeitige Erkennung von Korrosionsschäden die Betriebskosten gesenkt werden können.
Zudem erhofft man sich die Reduzierung der Wartungsintervalle bei gleichzeitig erhöhter Effizienz. Durch präzise Datenanalyse sollen Wartungsarbeiten gezielter und bedarfsgerecht durchgeführt werden, was zu einer Verlängerung der Lebensdauer der Infrastruktur führen soll.
Digitalisierungsminister Schrödter (r.) überreicht Förderbescheide für maritimes Verbundprojekt im Kieler Hafen. Die Förderung an die vier Verbundpartner beträgt insgesamt 900.000 Euro. Der PORT OF KIEL erhielt eine Förderung von 94.000 Euro. © PORT OF KIEL
Die Zukunft der Hafenbranche liegt in der Digitalisierung. Durch den fortschreitenden Einsatz von KI und anderen digitalen Technologien können nicht nur die Effizienz gesteigert und Kosten gesenkt, sondern auch nachhaltige Lösungen entwickelt werden. Die intelligente Überwachung und Steuerung von Infrastrukturen trägt dazu bei, Ressourcen zu schonen und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Langfristig gesehen wird die Digitalisierung die Art und Weise, wie Häfen betrieben und gewartet werden, verändern. Die Integration von KI in die täglichen Abläufe ermöglicht eine vorausschauende und nachhaltige Betriebsführung. Dies trägt nicht nur zur Wettbewerbsfähigkeit der Häfen bei, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz der maritimen Umwelt.